TSV Reichertshausen geht gut gerüstet in die Zukunft

Foto: Steininger

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Mit einem halben Jahr Verspätung – verursacht durch die Corona-Pandemie – hielt der TSV Reichertshausen seine Jahreshauptversammlung ab.

Vor 35 wahlberechtigten Mitgliedern gab 1. Vorsitzender Rudi Schamm zunächst den Rechenschaftsbericht für das Jahr 2019 ab. Besonders positiv hervorgehoben  wurde die Spendenaktion. Auf den Bittbrief gingen fast 11700 € ein. Zusammen mit der erhobenen Umlage konnte ein Großteil der anstehenden Zahlungen aufgebracht werden.

Die zusätzliche finanzielle Belastung führte leider auch dazu, dass mehrere Mitglieder den Verein verließen. Dem gegenüber standen aber auch rund 50 Neuanmeldungen.

Die LED-Anlage am Trainingsplatz riss aber gleich wieder ein Loch in die Kasse. Zuschüsse von Bund, BLSV und Gemeinde füllten die Kasse wieder teilweise auf. Beim Brandschutz im Vereinsheim konnten die Kosten nun doch durch viel persönlichen Einsatz und einigen Helfern  (insgesamt über 140 Stunden) erheblich gesenkt werden, so dass für andere Anschaffungen noch Reserven blieben. Ein weiterer positiver Aspekt: Es fallen nur noch etwa die Hälfte der bisherigen Stromkosten an. Zudem wir der CO2-Ausstoß gesenkt.

Im Juli 2019 konnten die Fußballer unter der Anleitung von Ewald Edmüller das Dach an der Terrasse am Vereinsheim wieder montieren, so dass Schüler – und am Wochenende auch die Sportler – wieder einen Sonnen- und Regenschutz haben.

Für das Vereinsheim wurden 25 neue Stühle beschafft. Die noch verbliebenen intakten Stühle und Bänke wurden neu aufgepolstert und überzogen.

Im Sommer übernahm Katharina Schramm das Kleinkinder- und Eltern-Kinder-Turnen. Mit Viktoria Lichtenegger hat der TSV nun auch eine hervorragende Übungsleiterin für Geräteturnen.

Die Berichte aus den Abteilungen eröffnete für Baseball Oliver Keck. Er klagte über Spielermangel und Spielabsagen. Danach meldete sich Angelika Bauer für die Abteilung Turnen zu Wort. Sie informierte über die Laufgruppe von Manuela Heger und ihren Bereich Seniorenturnen, Gymnastik und Wirbelsäulengymnastik. Nach 25 Jahren sei dies ihr letzter Bericht, so Angelika Bauer. Ende des Jahres will sie die Leitung in jüngere Hände übergeben.

30 Kinder und mehr, so Katharina Schramm, kommen regelmäßig zu ihren Übungsstunden. Dies sei schon grenzwertig, so die Übungsleiterin. Michi Reiser berichtete von seinen Kindern im Alter von 8 – 10 Jahren. Die Kinder hätten Koordinationsprobleme wie etwa beim Ballwerfen bzw. –fangen.

Stellvertretend für Viktoria Lichtenegger berichtete Irmgard Frings, dass auch am Geräteturnen regelmäßig 25 – 30 Kinder teilnehmen. Bis aus Pörnbach kommen sie nach Reichertshausen, um unter Viktoria trainieren zu können.

Für die Jongliergruppe gab Helmut Hellmich Bericht. Die Jonglierer seien in ganz Süddeutschland und sogar im angrenzenden Ausland bestens bekannt; in Reichertshausen selbst aber kaum. Der letzte Neuzugang wohnt in München.

Für die Volleyballabteilung sprach Eva Diemer. Im November beginnt die Punktrunde und sie hätten bisher nur auf dem Beachplatz trainieren können. Es wäre dringend erforderlich, vor dem Start der Punktrunde noch in der Halle trainieren zu können.

Für die Abteilung Fußball gab Florian Kottmayr Rechenschaft. Er berichtete von verbesserten Trainingsbedingungen (dank LED-Beleuchtung) und von der Renovierung in den Räumen des Vereinsheimes. Der wieder einsetzende Spielbetrieb ist nur unter hohen Auflagen möglich. Eigene Jugendmannschaften werden wohl ein Wunschtraum bleiben – ohne Spielgemeinschaften geht nichts mehr. Jugendleiter Günther Kratzl drückte es noch dramatischer aus: Für die Spielgemeinschaften mit Steinkirchen stehen 110 Kinder für acht Mannschaften zur Verfügung – im kommenden Jahr aber fast keine Trainer! Dies werden in einigen Jahren auch die Senioren-Mannschaften spüren – so Kratzl.

Im Finanzbericht des 3. Vorsitzenden Armin Kottmayr konnte dieser berichten, dass das Jahr 2019 mit rund 54000 € Guthaben abgeschlossen wurde. Dies wurde aber gleich relativiert, weil die höchsten Ausgaben noch bevorstehen. Der Verein bleibe aber liquide, so Kottmayr. Zur besseren Übersicht  händigte er den anwesenden Mitgliedern eine detaillierte Aufstellung über die Einnahmen und Ausgaben aus. Nach dem Bericht der Kassenprüfer wurde die Vorstandschaft ohne Gegenstimme entlastet.

Als nächsten Punkt stellte Rudi Schamm die überarbeitete Satzung vor (die letzte Anpassung war im Jahr 2009). Er las alle Neuerungen und Änderungen vor und begründete sie. Danach wurde die überarbeitete Satzung einstimmig angenommen.

Im Schnelldurchgang wurde die neue Vorstandschaft gewählt. Es wurde per Handzeichen abgestimmt. Ohne Gegenstimmen wurden Rudi Schamm als 1. Vorsitzender, Irmgard Frings als 2. Vorsitzende, Armin Kottmayr als 3. Vorsitzender (zugleich Kassier) und Kathi Sedlmair als Schriftführerin wieder gewählt. Auch die Beiräte und Kassenprüfer wurden einstimmig bestätigt.

In seinem Schlusswort bedankte sie der alte und neue Vorsitzende noch bei den Funktionären, Übungsleitern und Trainern. Einen großen Dank sprach er auch Simon Neubauer aus, der unermüdlich bemüht ist, den ordnungsgemäßen Betrieb im Vereinsheim zu organisieren. Ein gut funktionierendes Vereinsheim ist neben den Mitgliedsbeiträgen die Haupteinnahmequelle des TSV.

Eines musste der Vorsitzende aber noch loswerden: die Verärgerung bzw. Enttäuschung über das bisherige Verhalten der Gemeinde gegenüber dem TSV. Dabei nahm er die Mitarbeiter in Schutz. Diese hätten ja nur auf Anordnung von „oben“ gehandelt. Statt die Vereine zu unterstützen (der TSV betreut derzeit 220 Kinder und Jugendliche) musste z. B. der TSV jährlich über 4000 € Hallengebühren (übrigens als einziger Verein im Landkreis) an die Gemeinde abführen. Zudem ist der TSV für den Unterhalt des Schulsportplatzes zuständig, was einen weiteren Aufwand von über 2000 € jährlich erfordert. Tore, Tornetze usw. gehen ebenfalls zu Lasten des TSV. Dem stehen jährlich rund 2000 € Zuschuss für die Jugendarbeit gegenüber – was vom bisherigen Bürgermeister immer groß angepriesen wurde. Da kommt es einem schon so vor, als würden die Vereine nur verbal unterstützt, in Wirklichkeit aber abkassiert. Es kann nur noch besser werden, so der 1. Vorsitzende.

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